SYSTEMISCHE BERATUNG, FAMILIENSTELLEN
An seinen Vorfahren kann man nichts ändern,
aber man kann mitbestimmen,
was aus den Nachkommen wird.
F. de la Rochefoucauld
Ursprung und Wirkung
Das Systemische Familienstellen kann eine wertvolle Ergänzung der Therapie sein. Es ist eine feine, emotionale Arbeit, die vor allem auf der unbewussten Ebene wirkt und gerade darum sehr effizient ist. Familienstellen ist Ritualarbeit, mit der die Ursachen von Blockaden erkannt und gelöst werden können.
Aufstellungen gehen auf die Arbeit von amerikanischen Familientherapeutin Virginia Satir zurück und wurden durch Bert Hellinger allgemein bekannt. Neuere Entwicklungen erweitern die Sicht- und Arbeitsweise von Hellinger, indem sie sich stärker auf die Gegenwart und die inneren Persönlichkeitsanteile des Klienten beziehen. Sie lösen sich von dem Versuch, detaillierte inhaltliche Antworten zu den aufgeworfenen Themen zu geben. Dadurch vergrössert sich der Kontext, in dem das Ergebnis einer Aufstellung «gesehen» und vor allem erlebt werden kann. In einer Aufstellung ist es nicht nötig, die tatsächliche inhaltliche Problematik aufzudecken.
Die oftmals traumatisierenden Erfahrungen müssen nicht wieder ins Bewusstsein gebracht werden, um sie zu heilen. Heilend wirkt vor allem, wenn die daraus resultierende innere Blockade gelöst wird. Es kann auf verschiedenen Strukturebenen gearbeitet werden, ohne diese zu thematisieren. So kann z.B. die Aufstellung eines Arbeitsteams Beziehungen aus der Herkunftsfamilie (Eltern, Geschwister, Kinder) spiegeln, ohne diese explizit benennen zu müssen. Eine Aufstellung ist eine wirksame und tief greifende Methode, die Klarheit und Entwicklung zu persönlichen und beruflichen Fragestellungen ermöglicht.
Systemische Aufstellung mit Figuren
Mit der systemischen Aufstellung in der Praxis sind nur zwei Menschen beteiligt (der Klient und der Therapeut). Die beteiligten Personen werden durch Figuren (aus Ton, Holz oder Stein) symbolisiert. In der Praxis-Aufstellung geht es darum, dem Klienten die Möglichkeit zu bieten, seine Gedanken betreffend einer Situation, die ihn belastet, Ausdruck zu geben.
Durch dieses Einordnen und Gruppieren der verschiedenen Figuren, nimmt etwas Gedachtes, Gefühltes und Unausgesprochenes Form an. Eine Situation wird plötzlich sichtbar und erkennbar. Und was sichtbar und erkennbar ist, ist auch änderbar.
Genau wie in der Familienaufstellung mit Personen zeigen sich systemische Kräfte und Wirkungsweisen auch mit Hilfe von Figuren deutlich.